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Rehabilitation bei Rückenmarksverletzungen
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Mit Physiotherapie früh beginnen
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Ziel der Rehabilitation ist es, die verbliebene Muskulatur des Betroffenen
zu kräftigen und seine Fähigkeiten bestmöglich zu erhalten und einzusetzen, damit er
die größtmögliche Selbständigkeit erlangen kann. Mit physiotherapeutischen Maßnahmen
wird deshalb schon früh begonnen. |
Restfunktionen erhalten, Gehen lernen
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Die eigentliche Rehabilitationsphase beginnt aber wenn die
Stabilisierungsphase abgeschlossen ist. Inkomplette Querschnittgelähmte beginnen mithilfe
von Gehschienen mit Steh- und Gehübungen, komplett Querschnittgelähmte erlernen die
Sitzkontrolle und den Umgang mit dem Rollstuhl. Für Tetraplegiker kommt außerdem hinzu,
die Restfunktion der Hände und den Umgang mit den entsprechenden Hilfsmitteln zu üben.
Dazu werden ergotherapeutische Maßnahmen eingesetzt. Ergotherapeuten können darüber
hinaus beraten, wie die Wohnung umgestaltet werden sollte und welche Hilfsmittel
erforderlich sind. |
Entleerung der Blase
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Der Betroffene lernt die Blase zu stimulieren und zu entleeren, je nach
Blasentyp (Reflexblase oder schlaffe Blase vgl. Folgen). So ist
es in vielen Fällen möglich, die Blase reflexartig zu entleeren, bevor eingenässt wird.
Ist genügend Handfunktion erhalten, kann der Betroffene auch die Methode des so genannten
intermittierenden Katheterismus erlernen, bei der er sich selbständig in regelmäßigen
Abständen katheterisiert. Für Männer ist der Gebrauch eines Kondomurinals (Beutel in
den der Urin abfließen kann) möglich. Seit einigen Jahren besteht die Möglichkeit bei
Reflexblasen operativ das Füllungsvermögen der Harnblase zu vergrößern und Elektroden
in die Harnblase einzusetzen, mit deren Hilfe die Blasenentleerung willentlich vorgenommen
werden kann. |
Entleerung des Darms
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Die regelmäßige, kontrollierte Darmentleerung ist für den
Querschnittgelähmten sehr wichtig, um Stuhlinkontinenz vorzubeugen. Bei erhaltenem
Darmentleerungsreflex kann mit einem Zäpfchen die Darmentleerung stimuliert werden,
andernfalls ist mechanische Unterstützung erforderlich. |
Rollstuhltraining
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Der Betroffene trainiert, sich sicher mit dem Rollstuhl zu bewegen, ins
Bett, ins Auto oder auf die Toilette zu gelangen und sich sportlich im Rollstuhl zu
betätigen. |
Selbsthilfegruppen können Betroffenen helfen
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Über die körperliche Umstellung hinaus, muss der Betroffene sich
psychisch auf die veränderten Lebensumstände einstellen. Eine Querschnittlähmung
bedeutet für den Betroffenen einen Einschnitt in das gewohnte Leben, der psychisch
bewältigt werden muss. Psychologische Betreuung und Selbsthilfegruppen können helfen,
sich an die veränderten Lebensumstände zu gewöhnen.
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