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Alkohol

Alkoholbedingte Erkrankungen

Inhaltsübersicht:
Alkoholvergiftung (Rausch)
Alkoholentzugssyndrom
Wernicke-Enzephalopathie
Korsakow-Syndrom
Hepatische Enzephalopathie
Weitere Erkrankungen
Folgen durch Stoffwechselveränderungen

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Alkoholvergiftung (Rausch)

Symptome

Eine Alkoholvergiftung ist gekennzeichnet durch Verhaltensstörungen wie Enthemmung, verminderte Urteilsfähigkeit, neurologische Störungen wie Störungen beim Gehen und Sprechen, Bewusstseinsstörung von verlängerter Reaktionszeit bis hin zum Koma.

 

Ein Rausch kann tödlich sein.

Eine Alkoholvergiftung kann je nach Blutalkoholkonzentration und individuell unterschiedlicher Alkoholverträglichkeit tödlich enden, z.B. durch Unterzuckerung, Unterkühlung und Atemstillstand, Ersticken an Erbrochenem, Trunkenheit am Steuer, Stürze, Schlägereien etc.

 

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Alkoholentzugssyndrom

Schon nach ein paar Stunden Abstinenz kann es losgehen.

Ein Alkoholentzugssyndrom kann schon einen halben Tag nach Unterbrechung der Alkoholzufuhr auftreten. Dabei kommt es als Ausdruck der körperlichen Abhängigkeit zu Magen-Darm-Störungen, Kreislaufstörungen, Störungen des vegetativen Nervensystems wie Schwitzen und Schlafstörungen, neurologischen Störungen wie Händezittern und Störungen der Aussprache. Es können epileptische Krampfanfälle auftreten. Die Betroffenen sind innerlich unruhig und oft ängstlich-depressiv gestimmt. Hier wird die psychische Abhängigkeit deutlich.

 

Ein Delir muss intensivmedizinisch behandelt werden.

Am 2. bis 5. Tag nach Unterbrechung des Alkoholkonsums zusätzlich ein Delir auftreten, wenn keine medizinischen Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Unbehandelt sterben bis zu 20 Prozent aller von einem Delir betroffenen Alkoholabhängigen. Deshalb müssen Alkoholkranke im Delir intensivmedizinisch betreut werden. Besonders wichtig sind ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Ruhigstellung mit Medikamenten und Abschirmung. Kennzeichnend für ein Alkoholdelir ist die Unruhe der Betroffenen. Die Pupillen sind geweitet, der Herzschlag schnell und sie haben evt. Fieber. Ihre Hände sind ständig in Bewegung (nestelnde Fingerbewegungen, Händezittern). Außerdem kommt es zu zeitlicher und örtlicher Desorientiertheit, optischen und akustischen Halluzinationen, evtl. mit Fremd- und Selbstgefährdung. Das Delir kann nicht nur als Entzugserscheinung auftreten, sondern auch unter Alkoholeinfluss. Dann wird es Kontinuitätsdelir genannt.

 

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Wernicke-Enzephalopathie

Der Mangel an Vitamin-B1 löst die Wernicke- Enzephalopathie aus.

Die Wernicke-Enzephalopathie wird verursacht durch den häufig feststellbaren Vitamin-B1-Mangel bei Alkoholkranken. Oft essen alkoholkranke Menschen während eines ausgeprägten Alkoholkonsums nichts. Sie leiden häufig unter Durchfall. Die Nährstoffaufnahme und Vitamin-B1-Aufnahme im Darm verschlechtert sich. Die Wernicke- Enzephalopathie tritt ganz plötzlich auf und ist lebensgefährlich. Die Symptome sind Bewusstseinsstörung, allgemeiner Bewegungsstörung und Augenmuskellähmungen. Behandelt wird dieses Syndrom durch intravenöse Gabe von Vitamin B1 und Alkoholabstinenz. Bei Überlebenden resultiert häufig ein alkoholisches Korsakow-Syndrom oder eine Demenz.

 

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Korsakow-Syndrom

Der Verlust von Gedächtnis und Orientierung ist dauerhaft.

Das alkoholische Korsakow-Syndrom ist wohl die schlimmste Folge der Alkoholabhängigkeit. Meist im Anschluss an ein Entzugsdelir oder an eine Wernicke-Enzephalopathie kann es zu dieser Funktionsstörung von Hirnstrukturen kommen. Die betroffenen Gehirnstrukturen können absterben, was zu einem Gedächtnisverlust und einem Verlust der Orientierung führt. Betroffen sind vor allem Merkfähigkeit und Kurzzeitgedächtnis. Die Betroffenen konfabulieren. Konfabulieren bedeutet, die Betroffenen füllen ihre Gedächtnislücken mit Inhalten, die ihnen spontan einfallen. Die stimmen aber nicht mit ihrer wahren Lebensgeschichte überein. Stellt man ihnen innerhalb kurzer Zeit dieselbe Frage noch einmal, so bekommt man meistens zwei unterschiedliche Antworten.

 

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Hepatische Enzephalopathie

Giftige Stoffwechselprodukte schaden dem Gehirn.

Besteht eine alkoholische Leberzirrhose, können giftige Stoffwechselprodukte nicht mehr in ausreichendem Maße von der geschädigten Leber entgiftet werden. Diese wirken dann schädigend auf das Gehirn, so dass es zu grobschlägigem Händezittern, Schläfrigkeit und schließlich zum Koma kommen kann.

 

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Weitere Erkrankungen

Buch dazu anzeigenAkupunktur in der Alkohol- und Drogenentzugsbehandlung.

Kurzbeschreibung

 

 

Buch dazu anzeigenHarte Drogen, weiche Drogen?

Kurzbeschreibung

Nicht immer treten alle diese Erkrankungen auf. In dieser Liste finden sich aber die meisten, im Zusammenhang mit einer Alkoholabhängigkeit möglichen, Erkrankungen und alkoholbedingten Begleiterscheinungen beim langfristiger Alkoholabhängigkeit.
  • Alkoholische Wesensänderung
  • Angst
  • Depression
  • Alkoholhalluzinose: Damit sind Wahnvorstellungen gemeint. Die Betroffenen fühlen sich oft beschimpft, leiden unter Eifersuchtswahn etc.
  • Selbstmordgefährdung: Die Selbstmordgefahr ist deutlich höher, als bei der Durchschnittsbevölkerung.
  • Substanzverlust des Gehirns, allgemeiner Intelligenzverfall, im Endstadium Demenz
  • Kleinhirndegeneration mit Ataxie (Störung der Bewegungskoordination)
  • Epileptischen Anfälle
  • Polyneuropathie. Das ist eine Erkrankung mehrerer Nerven des Körpers. Zuerst betroffen sind meistens die längsten Nerven, das sind die Nerven, die zu den Füßen führen. Die Füße fühlen sich taub oder brennend an, der Lagesinn geht verloren, die Betroffenen schlurfen beim Gehen (Fallfuß).
  • Augenmuskellähmungen mit daraus resultierenden Doppelbildern, Lidheberschwäche.
  • Schwachsichtigkeit durch Entzündung der Sehnerven.
  • Bewegungsstörung, insbesondere Gangstörung, durch Schädigung bestimmter Rückenmarksbahnen.
  • Myopathie. Das bedeutet eine Funktionsstörung der Muskeln. Sie äußert sich z.B. in einer Schwäche der Oberschenkelmuskulatur oder in einer Schädigung des Herzmuskels.

 

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Folgen durch Stoffwechselveränderungen

Die giftige Wirkung des Alkohol führt zu einer Reihe von Veränderungen.

Durch Alkoholismus kann es zu vielen Erkrankungen kommen. Diese Krankheitserscheinungen sind oft von der konsumierten Menge des Alkohols abhängig, weil sie durch die giftige Wirkung des Alkohols hervorgerufen werden. Zu diesen Erkrankungen gehören:

 

Die Lebenserwartung sinkt.

Aus all den oben genannten Krankheiten, die der Alkoholmissbrauch nach sich ziehen kann, folgt eine im Durchschnitt um 15 Prozent herabgesetzte Lebenserwartung von Alkoholikern im Vergleich zur Gesamtbevölkerung.

 

Soziale und psychische Folgen treten bei Alkoholikern häufig auf.

Die Patienten und deren Angehörige leiden außerdem unter den psychsozialen Folgen der Alkoholkrankheit. Das können sein:
  • Konflikte in der Familie und am Arbeitsplatz,
  • Trennung vom Lebenspartner,
  • Arbeitsplatzverlust,
  • Unfälle, z.B. durch Trunkenheit am Steuer,
  • Führerscheinverlust,
  • finanzielle Probleme,
  • sozialer Abstieg,
  • Kriminalität,
  • Isolation und
  • Obdachlosigkeit.

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