Enzephalitis als Komplikation
|
Die Enzephalitis kann bei zahlreichen Infektionskrankheiten zusätzlich als
Komplikation auftreten. |
Masern
|
Die Häufigkeit einer Enzephalitis als Komplikation bei Masern liegt bei ca 1:1000. Sie tritt meist
am 3. bis 10. Tag nach Ausbruch des Ausschlags auf, evtl. auch später. Unter deutlichem
Fieberanstieg trübt sich das Bewusstsein der Kinder ein, sie leiden an Krampfanfällen
und Nackensteifigkeit. Bis zu 20 Prozent der Kinder sterben an dieser Komplikation,
weitere 20 bis 40 Prozent behalten Defekte wie Krampfanfälle, Störungen der
Konzentrationsfähigkeit oder Minderung der Intelligenz zurück. Eine zweite Form der
Hirnentzündung als Folge einer Masernerkrankung kann erst viele Jahre später auftreten,
die subakute
sklerosierende Panenzephalitis. |
Mumps
|
Eine Enzephalitis als Komplikation einer Mumpserkrankung ist selten, verläuft aber als
dramatisches Krankheitsbild mit Fieber, Bewusstseinsstörungen, Lähmungen der Hirnnerven
und Krampfanfällen. Die Sterblichkeit liegt bei 1 bis 2 Prozent, sie führt in 50 Prozent
der Fälle zu Dauerschäden. Solche schweren Verlaufsformen treten mit zunehmendem
Lebensalter häufiger auf. |
Röteln
|
Eine Rötelnerkrankung
führt in sehr seltenen Fällen bei Ausbruch des Ausschlags (1:6000) zu einer
Enzephalitis. Krankheitszeichen sind Kopfschmerzen, Erbrechen, Berührungsempfindlichkeit. |
Windpocken
|
Eine Enzephalitis bei Windpocken
ist sehr selten. Sie beginnt zwischen dem vierten und zehnten Krankheitstag mit
Kopfschmerzen, hohem Fieber und Berührungsempfindlichkeit. Auch eine Entzündung des
Kleinhirns kann zwei bis drei Wochen nach Krankheitsbeginn auftreten. Krankheitszeichen
sind Gangstörungen und Zittern (Tremor). Im Gegensatz zur Enzephalitis bildet sich die
Entzündung des Kleinhirns meist vollständig zurück. |
Keuchhusten
|
Auch bei Keuchhusten
ist eine Mitbeteiligung des Gehirns möglich. Eine solche Enzephalopathie zeigt sich in
Krämpfen und Schläfrigkeit (Somnolenz) oder Bewusstlosigkeit des Kindes. Sie führt
häufig zum Tode und trägt wesentlich zu den Todesfällen im Säuglingsalter bei. Nach
Überstehen einer Keuchhusten- Enzephalopathie treten oft Lähmungen, geistige Störungen,
Seh- und Hörstörungen oder Krampfanfälle auf. |
Vorbeugung
|
Diese schwerwiegenden Komplikationen können durch eine rechtzeitige Impfung gegen die jeweilige
Infektionskrankheit verhindert werden.
|
|
|