| |
|
Akute myeloische Leukämie (AML):
Therapie und Prognose
|
|
|
|
Chemotherapie
|
Unterscheidung von drei Therapieformen
|
Zur Behandlung der akuten myeloischen Leukämie wird zunächst eine
intensive
Chemotherapie durchgeführt. Dabei werden unterschieden:
- Induktionstherapie: Angewandt werden
Zytostatika,
das sind Medikamente, die Krebszellen stärker angreifen als gesunde
Zellen. Diese Medikamente werden in Kombinationen gegeben. Es werden
mehrere Behandlungszyklen durchgeführt mit einem therapiefreien Abstand
dazwischen. In dieser Zeit ist die Zahl der Leukozyten oft sehr niedrig
und der Patient ist extrem anfällig für Infektionen. Deshalb wird die
Induktionstherapie in strenger Isolation durchgeführt. Ziel ist eine
Vollremission die meistens nach 1 bis 2 Therapieblöcken erreicht
wird.
- Konsolidierungstherapie: sie dient zur Stabilisierung und
zur Zerstörung der noch übrig gebliebenen Leukämiezellen. Hierzu wird meist
die Induktionstherapie wiederholt. Im Anschluss daran wird möglicherweise
eine Hochdosis-Chemotherapie und eine
Stammzelltransplantation
durchgeführt.
- Wenn keine Stammzelltransplantation durchgeführt wird, erfolgt eine
Erhaltungstherapie. Sie erfolgt über 2 bis 3 Jahre (Minimum 1 Jahr).
Ziel ist, den Behandlungserfolg zu stabilisieren und zu sichern.
|
Nebenwirkungen der Zytostatika
|
Die bei der Chemotherapie verwendeten Zytostatika haben
leider neben ihrer Wirkung auf bösartig entartetes Gewebe auch schädigende
Wirkung auf gesundes Gewebe und verursachen dadurch einige Nebenwirkungen. Sie
treffen besonders Zellen, die sich stark vermehren. Das sind außer den
Leukämiezellen Zellen des Magen-Darm-Trakts, sowie der Haare und der normalen
Blutbildung. Deshalb sind diese Organe bevorzugt von Nebenwirkungen betroffen:
- Übelkeit und Erbrechen
- Mattigkeit
- Haarausfall (nach Ende der Therapie bildet sich der Haarausfall nach 3
bis 6
Monaten vollständig zurück)
- Schleimhautentzündungen
- Manche Zytostatika, die zur Krebsbehandlung eingesetzt
werden, steigern langfristig das Risiko an Leukämie zu erkranken.
|
Risiko für Infektionen steigt
|
Die schädigende Wirkung auf das Knochenmark reduziert dort
auch die Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und
der Blutplättchen (Thrombozyten), was zu
Blutarmut und
Blutungsneigung führt. Das Infektionsrisiko ist erhöht. |
|
|
|
Strahlentherapie
|
Seltene Anwendung
|
Strahlentherapie wird bei AML gelegentlich eingesetzt, um eine Beteiligung
der Hirnhäute (bei AML selten) zu behandeln.
|
Nebenwirkungen
|
Dabei kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Übelkeit und Erbrechen
- Kopfschmerzen
- Durchfall
- Evtl. Hautreizung
|
|
|
|
Unterstützende Therapie
|
Der Mangel an roten Blutkörperchen und Blutplättchen wird ausgeglichen
|
Da im Zuge der Leukämie die normale Blutbildung mehr und mehr verdrängt wird
und zusätzlich die Chemotherapie auf das gesamte Knochenmark
schädigend wirkt, werden zur Kompensation immer wieder
Erythrozyten- und
Thrombozytenkonzentrate eingesetzt, um den Mangel an
roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und
Blutplättchen (Thrombozyten) auszugleichen. Desgleichen erhalten die Betroffenen
Antibiotika um
Infektionen zu verhindern. |
|
|
|
Knochenmarktransplantation
|
|
In Fällen, in denen man aufgrund der Chromosomenveränderungen der
Leukämiezellen oder anderer Prognosefaktoren von einem hohen Rückfallrisiko
ausgehen muss, wird möglicherweise eine
Stammzelltransplantation durchgeführt. |
Voraussetzungen für eine Transplantation
|
Voraussetzung für eine erfolgreiche Transplantation
ist, dass bei dem Leukämiekranken durch eine Chemotherapie die Leukämiezellen
(Blasten) fast völlig zerstört wurden, d.h. eine Remission eingetreten ist. Eine
weitere Voraussetzung ist eine genaue Übereinstimmung der so genannten
HLA-
Gewebemerkmale (HLA= Humane Leukozytenantigene) zwischen Spender und Empfänger.
|
Wiederholung der Chemotherapie
|
Nach einer nochmaligen Hochdosis- Chemotherapie wird die
Knochenmarktransplantation durchgeführt. Zur Vermeidung einer Abstoßungsreaktion
werden zusätzlich Medikamente verabreicht, die das Immunsystem unterdrücken. |
Häufig ist eine Heilung langfristig möglich
|
Die Prognose der AMS ist sehr stark vom Alter und von den Begleiterkrankungen
der Betroffenen abhängig. Auch wirkt die Therapie nicht bei jedem gleich gut.
Man geht davon aus, dass etwa 45 bis 70 Prozent der Betroffenen langfristig
geheilt werden können. Junge Menschen haben eine deutlich bessere Chance. Bei
älteren Menschen wirken sich die häufig vorkommenden Begleiterkrankungen und der
allgemeine Gesundheitszustand negativ aus.
|
| |
|