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Berufsdermatosen: Hautschutz bei Friseuren
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Berufsdermatosen müssen nicht sein. Ein konsequenter Hautschutz
verhindert in der Regel eine Hauterkrankung auch bei Menschen, die eine erbliche
Veranlagung für eine allergische Erkrankung haben. Diese Menschen, Atopiker, sind heute nur in extremen
Ausnahmefällen, z. B. wenn sie schon eine schweres Ekzem an den Händen ausgebildet
haben, vom Friseurberuf ausgeschlossen. Dann sollten sie einen anderen Beruf erlernen.
Atopiker, bei denen bisher keine Hauterscheinungen aufgetreten sind, haben, bei einem
konsequent durchgeführten Hautschutz eine geringere Wahrscheinlichkeit für eine
berufsbedingte Hauterkrankung, als Menschen, die ohne Hautschutz arbeiten. |
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Ein Hauttest vor Antritt einer Ausbildungsstelle, wie er heute noch von
einigen Arbeitgebern verlangt wird, ist nicht sinnvoll. Er schließt nicht aus, dass eine
Hauterkrankung auftreten kann, denn erst die Arbeit ohne ausreichende Hautschutzmassnahmen
macht eine Erkrankung überhaupt erst möglich. Eine Allergie wird erworben, sie besteht
nicht von Anfang an. Deshalb ist ein konsequenter Hautschutz unbedingt und immer
notwendig. Er kann nicht durch die vorherige Durchführung eines Allergietest
"eingespart" werden. Besser ist es, von Beginn an für ausreichenden und
konsequenten Hautschutz zu sorgen. Auch wenn "mal eben kurz" eine Haarwäsche
durchgeführt werden soll. Zuerst an den Hautschutz denken. Immer. Schutzhandschuhe sitzen
in 10 Sekunden. Dann kann das Friseurhandwerk von gesunden Händen ausgeführt werden, ein
Leben lang.
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Maßnahmen zum Hautschutz und der richtige Umgang damit ist jetzt erstmals
auch in der Ausbildungsordnung der Friseurlehrlinge und auch in die Meisterausbildung
integriert. Damit sind sie zu prüfungsrelevanten Inhalten geworden. Das unterstreicht die
Wichtigkeit des Hautschutzes. Hautschutz ist nicht teuer. Ein Arbeitgeber sollte die
Anwendung von Hautschutzmaßnahmen immer wieder von seinen Angestellten einfordern. Selbst
bei einem voll ausgelasteten mittelgroßen Betrieb liegen die Kosten für den täglichen
Hautschutz nicht über 20 Euro. Das ist, bedenkt man die Tageseinnahmen, wirklich nicht
viel. Die Ausbildungszahlen im Friseurhandwerk haben aber so stark abgenommen, das das
Handwerk jeden fachkundigen und ausbildungswilligen Arbeitnehmer braucht. Hautschutz
beginnt im Kopf. Und zwar im Köpfen der Chefs genau so, wie in den Köpfen der
Angestellten und in den Köpfen der Kunden. Denn auch Sie profitieren von gesunden Händen
der Friseure.
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Hautschutzplan
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Der Hautschutzplan für Friseure gehört in jeden Betrieb. Er kann bei der
BGW in Form eines Plakates angefordert werden. |
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Vor Beginn der Arbeit sollten sie Hände mit einem Hautschutzmittel
sorgfältig eingecremt werden. Dabei auch die besonders empfindlichen Fingerzwischenräume
mit berücksichtigen. |
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Während der Tätigkeit
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Nach der Tätigkeit
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geeignete Einmalhandschuhe tragen, z. B. Vinylhandschuhe
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Wasch-
handschuhe tragen
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Haushalts-
handschuhe tragen
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Hände mit Wasser und ggf. mit mildem Reinigungsmittel abspülen
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Hände gut abtrocknen
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Hände gründlich mit Hautpflegemitteln eincremen
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- Styling
- Kopfmassage ohne Haarbehandlungsmittel
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- Überprüfung von Farbveränderungen
- Probewickeln
- Fixieren
- Aufemulgieren von Farben, Tönungen und Blondierungen
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- Shampoonieren
- Kopfmassage mit Haarpflegemitteln
- Auftragen und Auswaschen von Pflegemitteln
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- Mischen, Auftragen oder Auswaschen von Haarfarben,
Tönungsfestigern, Dauerwellflüssigkeiten und Blondiermitteln
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- Nassreinigung oder Desinfektion von Arbeitsmittel, Geräten,
Werkzeugen und Räumen
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Nach Abschluss der Arbeit sollten die Hände mit einem Pflegemittel
behandelt werden.
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