In vielen Berufen ist die Haut häufig wechselnden Risiken ausgesetzt.
|
Berufsbedingte Hauterkrankungen sind in vielen Berufen die häufigste
gemeldete Berufserkrankung. Besonders häufig betroffen sind Friseure, Bäcker und Maler.
Bei diesen Berufen sind die Hände in hohem Maße so ziemlich allen Risikofaktoren für
eine Hauterkrankung ausgesetzt. Dazu gehören vor allem Hitze und Kälte, Feuchtigkeit,
Reinigungsmittel, Säuren und Laugen. |
In der Backstube müssen die Hände allerlei aushalten.
|
In der Backstube gelangen bei der Bearbeitung von Teigen Hefebakterien und
Säuren an die Hände. Fruchtsäuren, Laugen, Fleisch komplettieren das Angebot. Die
Hände kommen mit ofenheißen Gegenständen ebenso in Berührung, wie mit tiefgefrorenen
Nahrungsmitteln. Häufiges Händewaschen, wobei die Hände dann nicht immer ausreichend
abgetrocknet werden, weicht die Haut auf und greift ebenfalls den Schutzmantel an. So
können Allergene aus Mehl, Gewürzen,
Reinigungsmitteln und viele andere in tiefere Hautschichten eindringen und dort zu
schweren allergischen Hauterscheinungen führen. |
Die Grafik zeigt 7 Tätigkeiten im Backgewerbe.
|
Die häufigsten Hautbelastungen im Nahrungsmittelbereich sind:
- Feuchtarbeit
- Mikroverletzungen
- Reinigungsmittel
- Säuren und Laugen
Maßnahmen zum Hautschutz sind im Nahrungsmittelbereich schwierig. Hautschutzpräparate
können in die Nahrungsmittel gelangen. Handschuhe sind nur teilweise praktikabel.
|
Berufsdermatosen treten bei Friseuren besonders häufig auf.
|
Besonders hoch sind die Zahlen der Betroffenen bei den Friseuren.
Dauerwellenmittel, Haarfarben, Blondiermittel und Haarwaschmittel enthalten in hohem Maße
Stoffe, die die Haut angreifen. Durch die Feuchtigkeit beim Haarewaschen wird die Haut
aufgeweicht und ist so besonders empfänglich für Hautschädigungen durch Säuren und
Laugen. Friseure sind besonders häufig von chronischen und hartnäckigen Hauterkrankungen
an den Händen betroffen. Dabei sind die Erkrankungszahlen für junge Arbeitsnehmer und
insbesondere Auszubildende besonders hoch. Gerade in der Ausbildung müssen die
Betroffenen einen Großteil der Feuchtarbeiten (Haarewaschen etc.) in einem Salon
übernehmen. Die Haut an den Händen wird dauerhaft aufgeweicht. Häufig werden keine
Handschuhe getragen. Oder es werden flüssigkeitsdichte Handschuhe über einen zu langen
Zeitraum (2 Stunden) ununterbrochen getragen. Der Hautschutz wird vernachlässigt.
Schließlich will man ja "nur eben schnell" die Haare waschen. Diese
Dauerbelastung kann die Haut nicht ausgleichen. Es entsteht ein
"Überlastungsekzem" mit kleinen Hautveränderungen besonders in den
Fingerzwischenräumen. Die Haut wird anfällig für das Eindringen von allergenen
Substanzen.
|